Reportage

Innovation beim Retailexperten Coop

01.10.2019
von Annika Keller
Grafik der Coop-Berufswahl

Coop verspricht eine Welt voller Möglichkeiten. Auch für die Lernenden in den 31 Berufen, die Coop anbietet. Aber versprechen kann man viel. Dass Coop aber auch in der Grundbildung der Lernenden "Taten statt Worte" liefert, beweist das neue und innovative Ausbildungskonzept.

Berufsbildung bei Coop - mit Unnovation in die Zukunft

Bei Coop bestehen heute schon 98% der Lernenden ihre Abschlussprüfungen. 2 von 3 Lernenden bleiben nach der Lehre bei der Detailhändlerin und steigen ein in eine spannende Berufskarriere. Was soll da also noch gross verbessert werden?

Annika Keller, Leiterin Berufsbildung national, sieht immer und überall Möglichkeiten, Dinge besser oder schneller zu machen. "Wir haben die seit 2004 bestehenden Ausbildungsstrukturen zwar laufend angepasst und Programme optimiert, das ist schon richtig. Aber jetzt haben wir ganz konkret überlegt, welche Arbeiten unsere Leute im Jahr 2030 wohl erledigen müssen. Das war sehr spannend. Denn mit Zukunftsforschern und IT-Spezialisten einen Blick in mögliche Arbeitswelten zu wagen, das hat uns die Augen geöffnet."
Und so wurden Programme und Strukturen ausgestaubt und angepasst, über Bord geworfen und neu entwickelt. Immer mit dem klaren Ziel vor Augen: "Unsere Lernenden sollen für die Zukunft gerüstet sein.", so Annika Keller.

Digital statt Papier

Deshalb werden die Lernenden bei Coop ab August 2020 digital unterwegs sein. Das heisst, alle Praxisaufträge, Lerninhalte und Ausbildungsprogramme, Leistungsberichte und Zeugnisnoten stehen auf einer elektronischen Lernplattform zur Verfügung. Fertig mit Papierordner und Fotokopierer – dies entspricht nicht mehr der Verkaufsrealität. Deshalb erhalten die Lernenden zu Lehrbeginn auch einen 500-Franken-Gutschein für die Anschaffung von Notebook oder Tablet – so sind sie gerüstet für die digitale Ausbildung bei Coop.

Nicht auswendig lernen, sondern umsetzen

Aber nicht nur die Instrumente werden angepasst, sondern die ganze Haltung dem Lernen gegenüber. Im Detailhandel bekamen Macherinnen und Macher schon immer die Chance, ihr Können unter Beweis zu stellen. Das wird in Zukunft noch stärker gefördert. Mehrwertsteuersätze oder lateinische Pflanzennamen können jederzeit im Internet nachgeschaut werden, aber wie ein Kunde einfühlsam beraten wird, wie Kundenanliegen lachend erfüllt werden, das kann man nicht auswendig lernen. Und das können Maschinen vorerst auch weniger gut als wir Menschen. Deshalb legt die Coop Grundbildung in Zukunft noch mehr Wert auf eine "handlungsorientierte" Ausbildung. Annika Keller: "Lernende, die selbstständig Lösungen finden, die kreativ gestalten und sich mit Mitarbeitenden und Kunden bestens unterhalten können, werden überall eine Zukunft haben."

Gemeinsam und selbstständig unterwegs

Digital und handlungsorientiert… das tönt doch eher anspruchsvoll und abstrakt. Aber in der Umsetzung hat Annika Keller mit ihrem Team spannende und einfache Ansätze gefunden. "Unsere Lernenden sollen gemeinsam mit anderen Jugendlichen in die Berufswelt bei Coop einsteigen. Deshalb beginnen sie mit einem Basis-Lehrjahr. Im Coop Supermarkt werden in grossen Läden jeweils rund 10 Lernende von Berufsbildungsprofis betreut und in die praktischen Arbeiten eingeführt. So lernen sie die Handlungen im Verkauf kennen und haben Gelegenheit, viel zu üben und anzuwenden. Mit guten Grundkenntnissen und positiven Erfahrungen steigen sie danach ins zweite und dritte Lehrjahr ein. Diese beiden Jahre absolvieren sie aber in einem anderen Laden, wo sie selbstständiger unterwegs sind und zu hervorragenden Berufsleuten heranwachsen."
Coop ist überzeugt, dass die Lernenden so wichtige Grundvoraussetzungen für einen erfolgreichen Start ins Berufsleben finden: sorgfältige Betreuung und Einführung, Spass in der Gruppe, Netzwerkmöglichkeiten und Kooperation - und immer wieder die Möglichkeit, sich beweisen zu können und erfolgreich zu lernen.

Mit sozialer Verantwortung mutig voraus

Wer wie Coop rund 3000 Jugendliche in 31 Berufen zu Fachleuten ausbildet, trägt eine grosse soziale Verantwortung. Junge Menschen für ihre berufliche Zukunft zu rüsten und auszubilden, ist eine grosse Herausforderung - vor allem in einer Zeit, die geprägt ist von Wandel und schnellen Veränderungen.

Grafik der Coop-Berufswahl

Coop geht mit dem neuen Ausbildungskonzept einen Schritt in die Zukunft und setzt darauf, dass die Jugendlichen wie bis anhin leistungsbereit und engagiert mitziehen. Und so meint Annika Keller überzeugt: "Natürlich verlangen wir von unseren zukünftigen Lernenden etwas mehr geografische Flexibilität, immerhin müssen sie die Verkaufsstelle nach einem Jahr wieder verlassen. Aber genau diese Beweglichkeit, die Agilität wird künftig gefragt sein, auch nach der Lehre. Und da bietet Coop den Lehrabgängern Wanderjahre, Sprachaufenthalte, die Zusatzlehre und die Berufsmaturität an. Aber das ist dann wieder eine andere Geschichte."


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Instagram: Coop.Future

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