Reportage

Warum sich trotz Corona eine Ausbildung in der Hotellerie lohnt

13.10.2021
von Nikolina Pantic
Hotelgäste an der Rezeption

Die COVID-19 Pandemie hat die Schweizer Tourismus-, Hotel- und Gastronomie-Branche und deren Mitarbeitenden besonders hart getroffen. Aber was heisst das für alle, die sich eine Karriere in der Hotellerie erträumen? Wir zeigen dir, warum die Pandemie keinen Schlussstrich durch deine Hotel-Karriere zieht.

Dabei zuzusehen, wie die Restaurants schliessen und die Hotellerie an den Pandemie-Restriktionen leidet, kann es erschweren, sich eine zukünftige Karriere in der Hotellerie-Branche vorzustellen. Aber heisst das wirklich, dass man sich von Karriere im Gastgewerbe verabschieden muss? – Natürlich nicht, wir zeigen dir, warum sich eine Ausbildung in der Hotellerie trotz Corona lohnt.

Das Comeback der Normalität

Von was träumst du während dieser Pandemie, welche geprägt von Kurzarbeit ist? Im Restaurant essen zu gehen? Mit Freunden ein Konzert zu geniessen? Die Familie im Ausland zu besuchen oder unbeschwert wieder Mitmenschen umarmen zu dürfen? Seit die Corona-Pandemie unser gewohntes Leben abrupt gestoppt hat, wünschen wir uns nichts sehnlicher, als einige dieser Freuden zurückzugewinnen und wahrscheinlich werden wir genau das tun, wenn alles vorbei ist. Und während wir uns auf das Comeback der Normalität freuen, üben die Lernenden und Studierenden der Hotelfachschulen, wie der EHL Hotelfachschule Passugg (EHL SSTH), fleissig weiter, damit Hotelgäste sich auch in Zukunft auf den exzellenten Service in den Hotels freuen können. Doch ohne Hoteliers und die Tourismusbranche wird das alles nicht möglich sein, denn die freundliche Begrüssung an der Rezeption im Hotel gehört zu den Ferien wie für manche der Kirchgang am Sonntag.

Berufsbildung während der Pandemie

Dass das erste Ausbildungsjahr oder die Fachkurse von Zuhause aus stattfindet, hätten sich einige Lernende und Studierende der Hotellerie und der Gastronomie sicher nie vorstellen können. Nichtsdestotrotz blicken Absolvierende der Hotelfachschule optimistisch voraus und planen ihre Karriere trotz Zeiten der Ungewissheit. Sicherlich hätten sich vor der Pandemie einige mehr für das EFZ als Hotelfachfrau und Hotelfachmann oder das Hotelmanagement Studium HF entschieden, jedoch ruft die momentane Lage bei einigen Ungewissheit hervor. Aber kein Grund zur Sorge, denn die Hotelbranche hat schon einige Hürden hinter sich und nutzt die Zeit der Stille, um sich auf die Ausbildung zu konzentrieren. Währenddem einige die Arbeit vom Homeoffice aus erledigen, konzentrieren sich Hotel- und Restaurantbetriebe darauf, dass auch in Zukunft ein exzellenter Service in der Systemgastronomie und der Hotellerie gewährt wird. Doch es gibt auch weitere Gründe, warum man trotz Pandemie nach offenen Ausbildungsplätzen in der Hotellerie Ausschau halten soll.

Zuhause weit weg von Zuhause

Die Hotelbranche ist eine der ältesten der Welt. In dem Moment, als die Leute begannen zu reisen – zuerst für den Handel, dann aus Freizeitgründen – brauchten die Gäste einen Platz zum Schlafen und Essen – Somit war das Hotel das Zuhause weit weg von Zuhause. Digitalisierung, Buchungen vergleichen und der Wettkampf für das innovativste Zimmer sind nur ein Bruchteil der Herausforderungen, welche die Hotelbranche erlebt und optimiert hat. Die Branche und die Hoteliers haben sich entwickelt und angepasst, um den heutigen Bedürfnissen gerecht zu werden. Jedoch blieben die Grundsätze dieselben: Biete den Reisenden ein unvergessliches Erlebnis und ein «home away from home» Gefühl.

Die Branche liess sich nie in die

Der Tourismus und die Reiseindustrie wurden schon früher mit grossen Problemen konfrontiert und erlebten schon manchen Wandel: die Pandemie im Jahr 1918, zwei Weltkriege und 2008 die Finanzkrise. Hat die Hotelbranche gelitten? Sicher. Ist sie zusammengebrochen? Überhaupt nicht. In Wirklichkeit ist sie aufgeblüht. Nach der Finanzkrise im Jahr 2008 hat sich die Branche nicht nur erholt, sie ist sogar gewachsen und der vom Tourismus generierte Umsatz ist um 12% gestiegen. 2019 generierten der Tourismus und die Hotellerie ein jährliches Bruttoinlandprodukt von 19,5 Milliarden Franken mit über 56 Millionen an Logiergästen. 2020 sollte ein Rekordjahr für die Branche werden, doch dann kam die Pandemie.

Corona: Die finale Hürde der Branche?

Die Hotellerie ist ein sehr breites Fachgebiet und limitiert sich nicht nur auf Hoteljobs an sich. Von Fachkursen und Weiterbildungen im Bereich der Hotellerie an sich bis zu einem Quereinstieg in die Wirtschaftsbranche: Während Ausbildung im Bereich der Hotellerie erlernt man branchenübergreifendes Wissen. Hotelfachkräfte sind gefragt, weil die Gäste nach wie vor an Angeboten, Aktivitäten und Events teilnehmen wollen und sich am Ende des Tages gerne im Zimmer des Hotels entspannen möchten. Doch nicht nur das: Hospitality-Abschlüsse sind Business-Abschlüsse. Doch konzentriert sich eine Hotel-Ausbildung neben dem Business vor allem auf die Fähigkeiten, welche es braucht, um einem Kunden eine aussergewöhnliche Erfahrung zu bieten.

Somit bieten Hotelfachschulen den Lernenden und Studierenden eine gute Balance zwischen Theorie und Praxis. Dies führt sogar dazu, dass die Hotelfachkräfte ausserhalb des erlernten Berufes zu finden sind. Andere Branchen wie die Finanz- oder Immobilienindustrie rekrutieren aktiv Bewerberinnen und Bewerben mit einem Hotellerie-Abschluss.

Kann die Hotellerie in die Zukunft blicken?

Nein. Aber wir wissen, dass Hotelfachleute auf dem Arbeitsmarkt und bei Unternehmen aus verschiedenen Feldern immer gefragt sein werden und dass das Gastgewerbe eine Branche ist, welche nicht runterzukriegen ist. Solange die Menschen gerne reisen, es geniessen in Gesellschaft zu sein und neue Dinge auszuprobieren, werden sich die Branche und die Hotelbetriebe weiterentwickeln und florieren. Wer von einer Karriere in der Hotelbranche geträumt hat, hat keinen Grund, diesen Traum aufzugeben.

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